Der mutantia-Newsletter ist für Medienschaffende ab sofort kostenlos

Als JournalistInnen früher andere Medien zitierten, hiess es zum Beispiel: „Wie die Zürichsee-Zeitung berichtete …“ oder „Gemäss Recherchen der Berner Zeitung …“ oder „Comme Le Matin Dimanche rapporté“. Heute gehören diese drei Zeitungen zusammen mit x anderen Publikationen zum Zürcher Tamedia-Konzern und wenn andere nun Bezug darauf nehmen, kann es durchaus vorkommen, dass von „den Recherchen der Tamedia-Medien“ berichtet wird.

Die Homogenisierung der Schweizer Print-Medien schreitet weiter voran. Gemäss des Jahrbuchs Qualität Medien von 2018 (wiedergegeben von swissinfo.ch), teilen sich in der Deutschschweiz drei Konzerne 82 Prozent des Printmarktes, konkret: Tamedia (40%), Ringier (22) und die NZZ-Mediengruppe (20). Noch stärker sichtbar wird der Einheitsbrei in der Westschweiz. Satte 90 Prozent des Printmedienmarktes entfällt dort auf Tamedia (72), Edition Suisse Holding (11) und Imprimerie Saint-Paul (7).

Diesem Mainstream stehen digitale Netzwerke wie Facebook, Twitter oder Instagram entgegen. Sie bestimmen heute mit, worüber in den (Print)medien geredet, geschrieben und berichtet wird. Hinzu kommen die unzähligen Blogs und Foren. Sie haben zwar nicht denselben redaktionellen Rückhalt wie etablierte Medien, behandeln jedoch Themen, für die diese oft keinen Platz oder kein Interesse haben – und sind deshalb eine Alternative.

mutantia.ch fällt ebenfalls in diese Sparte. Und damit das Leben ausserhalb Europas und der Massenmedien auch von anderen Medienschaffenden aufgenommen werden kann – etwa von arbeitslosen oder schlechtbezahlten Freien JournalistInnen oder offenen RedaktionsmitarbeiterInnen –, hat sich mutantia entschieden, den Newsletter für Medienschaffende ab sofort kostenlos zur Verfügung zu stellen. Interessierte können einfach eine Mail anredaktion.mutantia@gmail.com senden, eine Kopie des Presseausweises beilegen (oder ein anderer Beleg, der zeigt, dass die Person für Medien arbeitet) und den folgenden Satz mit den entsprechenden Angaben ergänzen: „Ich bin einverstanden, dass mir die Redaktion von mutantia.ch wöchentlich einen Newsletter auf meine Mailadresse beispiel@beispiel.ch schickt.“

Kommen wir zu den restlichen Mitteilungen:

  • Equipo en Español: mutantia.ch ist in Ecuador daran, ein kleines Team aufzubauen. Ende Januar fand das erste Treffen statt (siehe Foto weiter unten). Derzeit arbeiten wir daran, ein Redaktionskomitee zu bilden und die Aufgaben von GrafikdesignerInnen, JournalistInnen, FotografInnen und IllustratorInnen auszuloten. Noch haben wir nicht definiert, wann die spanische Version von mutantia.ch neu lanciert werden soll. Ziel ist es jedoch mittel- bis langfristig wie in der deutschsprachigen Version wöchentlich einen Beitrag zu publizieren. Im April werden wir mehr wissen.
  • Weibliche- und männliche Schreibweise:mutantia.ch hat sich entschieden, in seinen Texten künftig jeweils die weibliche und männliche Schreibweise zu berücksichtigen, also nicht Journalistinnen und Journalisten sondern einfach nur JournalistInnen. Wir tun dies nicht aus politischer Korrektheit und werden uns in bestimmten Fällen Ausnahmen vorenthalten. Aber wir sind der Meinung, dass Frauen in unserer Sprache vorkommen sollen – und zwar nicht nur, wenn explizit von ihnen die Rede ist. Im Spanischen setzen wir übrigens auf das Symbol @, also nicht die Quiteñas oder Quiteños, sondern die Quiteñ@s.
  • Neuabonnenten: Mit Manuela, Hans, Klaus und William sind diese Wochen weitere Neuabonnenten bei mutantia.ch dazugekommen. Herzlichen Dank für den Beitrag und das Vertrauen.

 Das wars – mutantia.ch wünscht gutes Lesen und gutes Gelingen, egal bei was.


Ein Annäherungsversuch an das, was mutantia.ch sein könnte, sein möchte, sein soll – ist: ein kleines Puzzleteil im Grossen Ganzen.    BILD: mutantia.ch