Mitteilung vom 30. April 2018

 

In einem Monat ist es soweit: mutantia.ch beginnt zu mutieren

 

Wie kam es zum Namen mutantia.ch? Dies wollten Leser nach dem ersten Newsletter wissen. Zugegeben, mutantia tönt in der deutschen Sprache eher irritierend als inspirierend. Anders im Spanischen: Hier bedeutet mutantia frei übersetzt Wechsel, Veränderung, Transformation – und ist damit Spiegelbild des Alltages in Lateinamerika. Ausserdem trug in den 1980er Jahren eine Zeitschrift aus Buenos Aires den Namen Mutantia. Sie setzte sich kritisch mit öko-spirituellen Themen auseinander und liess vorwiegend Soziologen, Anthropologen, Ökonomen und Künstler zu Wort kommen. Erfinder war der Musiker und Poet Miguel Grinberg, der Sätze sagte wie: „Es steht jedem offen, Zeitschriften zu kaufen, die Fotos der Degeneration abbilden. Niemand ist dazu verpflichtet, schlechte Fernsehprogramme zu schauen und jeder hat die Fähigkeit in seinem Einflussbereich – also Zuhause mit seiner Familie, seinen Eltern und Geschwistern – über den Alltag zu reflektieren.“

Das gefiel mir. Und so sicherte ich mir, ohne weiter darüber nachzudenken, die Domaine mutantia.ch.

In der deutschen Sprache hingegen hat mutieren keinen guten Ruf – zumindest dann nicht, wenn man dem Institut für Informatik der Universität Leipzig glaubt. In seinen Statistiken erscheint das Wort am häufigsten in Verbindung mit Virus, Erreger, Monstern und Vogelgrippevirus. Erst an zehnter Stelle wird der Zusammenhang zwischen mutieren und dem Wort Mensch hergestellt. Doch genau darum geht es mutantia.ch: ums Mutieren des Menschen. Auf biologischer Ebene ein ununterbrochener Prozess, siehe Bildung menschlicher Zellen. Warum also soll dies nicht bei anderen Aspekten unserer Existenz möglich sein?

Im Tierreich gibt es ein Wesen, das symbolisch für den ständigen Wechsel steht: das Chamäleon. Es wechselt seine Farbe vor allem, um mit seinen Artgenossen zu kommunizieren. Ausserdem generiert es durch seine unabgängig voneinander funktionierenden Augen eine visuelle Wahrnehmung, die kaum ein anderes Tier zu erreichen vermag. Und da das Reptil den Planeten Erde seit knapp 100 Millionen Jahren bewohnt und Veränderungen jeglicher Art zu überleben vermochte, wird es mutantia.ch schon bald als Logo dienen.

Auf die Idee mit dem Chamäleon ist übrigens Studien-Kollegin Camila Massucco Brevi gekommen. Die Webdesignerin aus Quito zeichnet nicht nur verantwortlich für das Logo (noch befindet es sich in Arbeit) sondern auch für das, was sich ab dem 28. Mai über Computer oder Handys aufrufen lässt. Camila ist so etwas wie die Schriftsetzerin des 21. Jahrhunderts – unmöglich wegzudenken.

Ebenfalls undenkbar wäre mutantia.ch ohne Katharina Hohenstein. Die Mit-Verlegerin des Kulturmagazins vissidarte aus dem Südtirol hat sich bereiterklärt, sämtliche Texte vor der Publikation gegegenzulesen. Ihre Einschätzungen und Korrekturen sind unabdingbar, damit die LeserInnen nicht durch meine teils hochtrabenden Gedankenspiele verwirrt werden.

Danke diesen beiden Frauen.

Gedankt sei auch meinem Vater Mario Paganini, der sich als Treuhänder im Ruhestand um die Finanzen kümmern wird. Als überzeugter Nicht-Bankkonto-Inhaber und Befürworter der Vollgeld-Initiative, die in der Schweiz am 10. Juni zur Abstimmung kommen wird, bin ich froh, die Zahlungen über ein bereits bestehendes Konto abwickeln zu können.

Die ersten Abonnenten sind übrigens bereits an Bord: Herzlichen Dank an Claudio, Markus, Beatrice und Fritz!

 

Gutes Lesen und gutes Leben wünscht

mutantia.ch