Düngen mit dem eigenen Geschäft

Statt ihre Felder mit synthetischen Chemikalien fruchtbar zu machen, setzen Länder des Südens auf menschliche Fäkalien. Beispiele aus Ghana und Argentinien zeigen: Die Trennung von Urin und Kot macht Sinn.

„Wir sollten dem Kot mit Respekt begegnen und nicht mit Angst.” Fedderico Dabbah hatte diesen Satz schon einmal in einem Interview gesagt. Und jetzt, da er als  Chef seiner Abteilung für einen Werbefilm für Trockenklos vor der Kamera sitzt, fordern ihn seine Mitarbeiter auf , ihn zu wiederholen. „Mit dem nötigen Respekt“, sagt Dabbah im Anschluss und er bezieht sich auf den Gebrauch von Trockenklos, „reduzieren wir auch die Risiken.“

Der Kurzfilm (auf Spanisch) zu Trockenklos wurde letztes Jahr gedreht und dient Dabbah und seinem Team vom staatlichen Institut für Industrie-Technologie (INTI) dazu, Gemeinden, Schulen und anderen Institutionen in Argentinien ein vermeintlich unappetitliches Thema im weitesten Sinne schmackhaft zu machen: menschliche Fäkalien. „Wir verstehen Technologie als Werkzeug für die Transformation zu einer Entwicklung auf menschlicher Ebene“, sagt Dabbah. Er hat während den vergangenen Jahren derart viel für Trockenklos geweibelt, dass sie seit 2017 von staatlicher Seite als Ergänzung zum Kloakensystem gefördert werden – ein System übrigens, an das in Argentinien ohnehin nur die Hälfte der Bevölkerung angeschlossen ist. (…)

Bild: In der Werkstatt von Erfinder Martín Monti in Tandíl (Argentinien) werden fünf Trockenklos vorbereitet. (mutantia.ch)

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