Was Homosexuelle in illegalen Kliniken in Ecuador durchmachen müssen, zeigt die Künstlerin Paola Paredes aus Quito in einer Fotoserie mit nachgestellten Bildern (Weiterlesen).
In Ecuador bestehen rund 200 Kliniken, in denen „Therapien zur Heilung von Homosexualität“ angeboten werden. Künstlerin und Aktivistin Paola Paredes (Bild) hat die Situationen in diesen Zentren zusammen mit Schauspielern nachgestellt. Entstanden ist eine Fotoserie, bei der einem der Atem stockt.
BILD: paolaparedes.com
Egal in welches Zimmer die Insassen kommen: Immer stossen sie auf einen Altar oder ein Heiligtum mit dem Gesicht von Jesus oder Maria. Das Personal glaubt, die Arbeit Gottes zu verichten und die jungen Menschen vor dem Teufel zu retten.
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Mindestens vier Minuten, höchstens aber sieben: Die morgendliche Duschzeit ist streng festgelegt.
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Eine Frau kontrolliert, ob die „Patientin“ ihre Schminke richtig aufgetragen hat. Make-up, so die Haltung der Kliniken, sei wichtig, um als „richtige Frau“ wahrgenommen zu werden.
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Jede Frau verbringt jeden Tag Stunden mit Putzarbeit. Ist das Personal mit der Arbeit nicht zufrieden, werden die Insassen beschimpft oder geschlagen.
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Als Putzmaterial erhalten sie einen Schwamm, einen Lappen und eine Zahnbürste.
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Eine Zeugin berichtet: „Um das Bad zu putzen, benutzten wir eine Zahnbürste. Alles musste piekfein sein. Wenn wir nur einen kleinen Fehler begingen, stiessen die Aufpasser unsere Köpfe gegen die WC-Schüssel und begannen uns zu würgen.“
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Die Insassen müssen in einer Reihe in den Speisesaal treten. Es gibt Thunfisch und Reis, Brot oder eine wässrige Nudelsuppe.
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Das detaillierte Studium der Bibel und das Gebet nehmen den ganzen Tag in Anspruch – entweder auf einem Stuhl sitzend, kniend oder stehend.
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Weil sie ihre Tasche nicht vom Stuhl genommen hatte, wird eine Frau mit einem Fernsehkabel geschlagen. Andere homosexuelle Jugendliche sind Zeugen dieser immer wieder stattfindenden Szenen in den Kliniken. Das „Buch der Abweichungen“ wird täglich in der ganzen Gruppe laut vorgelesen.
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Jede Nacht müssen die Insassen verschiedene Tabletten schlucken. Ihnen wird gesagt, es handle sich um Vitamine. Allerdings ist keine der Dosen etikettiert. Die Medikamente varieren in den Farben; einzelne verursachen Schlafschwierigkeiten, andere Erinnerungsverlust. Eine der Insassen ist sich zwar nicht ganz sicher, aber sie vermutet, dass sie nach der Einnahme solcher Pillen vergewaltigt wurde.
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Einschlafen ist für die Frauen sehr schwierig. Es wird ihnen gesagt, dass sie der Abschaum Gottes und der ihres Landes seien, eine Enttäuschung für ihre Eltern.
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Eine der Frauen blieb während einer ganzen Nacht gefesselt. Die eigenen Eltern hatten ihr ein Schlafmittel verabreicht und sie gegen ihren Willen eingewiesen. In der Klinik gehörte es zum Alltag, dass das Personal Insassen ans Bett oder an die Dusche fesselt.