Mitteilung vom 1. März 2020

Gesprächsrunde mit anderen JournalistInnen nach dem Landesstreik 2019

mutantia.ch hat sich vergangene Woche ein Konzept gegeben. Das kommt zwar reichlich spät, zumal wir seit bald zwei Jahren online sind. Aber die wöchentlichen Produktionen (seit Juli 2019 auch auf spanisch), haben es nicht zugelassen, vorher ein ausgefeiltes Papier auszuarbeiten. Zudem war mutantia.ch ja nicht komplett ohne Kompass unterwegs. Unsere Themenschwerpunkte standen von Anfang an fest, genauso wie unsere Haltung. Details dazu finden sich unter diesem Link. 

Doch nun haben wir dank unserer Beraterin Vicky Novillo hier in Quito „Mision&Vision“ von mutantia.ch erarbeitet, das uns eine klarere Positionierung erlaubt, etwa in Sachen Wertvorstellungen, Politik, aber auch in Bezug auf die Zusammenarbeit mit anderen Medien. 

Für jene LeserInnen, die erst in den vergangenen Wochen dazugekommen sind: Fokus unserer Berichterstattung sind Natur- und Menschenrechte, Extraktivismus (Rohstoffausbeutung), Genderfragen, Migration und alles was mit Sumak Kawsay (Buen Vivir – gut leben) zu tun hat. Neu hinzu kommen nun kulturelle Themen, denen wir insbesondere in der spanischsprachigen Version Aufmerksamkeit schenken wollen. 

Das Konzept befindet sich derzeit, nachdem wir es mit unseren spanisch sprechenden RedaktionskollegInnen besprochen haben, in den letzten Zügen. Sobald die deutsche Übersetzung im Kasten ist – voraussichtlich innerhalb April – werden wir es euch zukommen lassen. 
 

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Einer der Impulse, mutantia.ch einen klareren Rahmen zu geben, war sicherlich die Gesprächsrunde mit MedienvertreterInnen anderer Plattformen kurz vor Weihnachten in den Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Quito. Zusammen mit der Direktorin der Online-Zeitschrift desinformemosnos.org aus Mexiko, Gloria Muñoz, hat mutantia.ch knapp zwei Dutzend JournalistInnen und FotografInnen eingeladen, um über die Rolle des unabhängigen Journalismus zu diskutieren. Es ging um Finanzierung, Sicherheit von Medienschaffenden sowie um Allianzen mit anderen Onlineplattformen und Radios. Im Zentrum stand die Aufarbeitung der Ereignisse rund um den zwölftägigen Landesstreik im Oktober vergangenen Jahres, bei dem mehrere der Anwesenden verletzt oder an ihrer Arbeit gehindert worden waren. Auch über Gesundheit im Journalismus wurde diskutiert – ein seit je her vernachlässigtes Thema.

Zu einer direkten Schlussfolgerung waren wir an diesem Nachmittag nicht gekommen, aber immerhin sind wir inzwischen durch einen WhatsApp-Chat miteinander verbunden. Das motiviert, schützt und lässt uns Recherchen gemeinsam in Angriff nehmen.

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Kommen wir zu den restlichen Mitteilungen von heute: 

 

  • Bananen-Gewerkschafter Jorge Acosta: Am vergangenen Freitag hat der Prozess gegen den ecuadorianischen Gewerkschaftsführers begonnen (mutantia.ch berichtete). Ein Urteil steht noch aus. 
  • Videos bei mutantia.ch: Durch die sich nach wie vor rasant verändernde Medienlandschaft wird mutantia.ch in Zukunft gelegentlich Videos veröffentlichen, deutsche Untertitel inklusive. In unseren Netzwerken (Facebook, Twitter, Instagram) gelangen wir dadurch eher an unser Publikum. Allerdings wird der Schwerpunkt unserer Produktion weiterhin auf Texten und Fotos liegen.
  • Co-Produktion desinformemosnos.org und mutantia.chGloria Muñoz hat sich Ende vergangenen Jahres zusammen mit mutantia-Fotograf Alejandro Ramirez Anderson in Ecuador mit diversen Akteuren des Landesstreiks 2019 getroffen, insbesondere mit VertreterInnen der Indigenen-Organisationen. Entstanden sind fünf Publikationen (vier Interviews und eine Reportage, Videos inklusive), die im Laufe des Januars auf spanisch publiziert worden sind. Das Gespräch mit Luisa Lozano, eine der Führerin der indigenen Frauen, wurde am 3. Februar 2020 auch auf Deutsch publiziert.
  • Verspätungen des Newsletters: Auf Grund fehlender Internetverbindung in Kuba Ende 2019 sowie einer längeren Recherche-Reise Mitte Januar sind diverse mutantia.ch-Newsletter während der ersten Wochen 2020 mit Verspätung eingetroffen. Einerseits bitten wir um Entschuldigung dafür, andererseits sind wir weiterhin auf das Verständnis unserer LeserInnen angewiesen. Noch ist mutantia.ch nicht selbsttragend, sprich: Das Geld muss von anderswo reinkommen. Das kann manchmal zu Verzögerungen führen. Ausserdem sind wir im deutschsprachigen Raum nach wie vor ein Mini-Team: Korrektorin Katharina Hohenstein und der Autor dieses Schreibens. Es kann also durchaus vorkommen, dass sich das Versenden des Newsletters auch in Zukunft um ein paar Tage verzögert. Wichtig ist: Er wird kommen.
  • Neue AbonnentInnen: Mit Elsbeth, André, Andreas sowie Michi B. und Michi M. sind in den vergangenen Monaten fünf neue AbonnentInnen dazu gekommen. Herzlich Willkommen! Und danke für das Vertrauen. Inzwischen liegt die AbonnentInnenzahl bei rund vierzig. 

Nun wünschen wir einen guten Start in den März und hoffen, weiterhin ab und an für Inspirationen im grossen Mediengetümmel sorgen zu können. 

Gutes Lesen und gutes Leben

 

Romano Paganini

Koordinator mutantia.ch