Mitteilung vom 26. März 2018

 

Warum insistieren, wenn selbermachen auch geht?

 

Ein Bäcker wird erst dann zum Bäcker, wenn er Brot bäckt. Ein Maurer, wenn er Häuser baut und ein Ingenieur, wenn er Pläne und Berechnungen macht. Und ein Journalist? Ein Journalist wird erst dann zum Journalisten, wenn er publiziert. Er kann noch so viele Ideen haben, recherchieren und schreiben: Solange das Stück nicht in die Welt rausgeht und gelesen wird, solange bleibt es im Universum der Ideen. Und der Journalist ist kein wirklicher Journalist.

Aus diesem Gefühl der Isolation und nachdem jahrelang neunzig Prozent meiner Textangebote aus Lateinamerika von deutschsprachigen Medienhäusern nicht einmal beantwortet wurden, entstand die Idee von mutantia.ch. Warum insistieren, wenn ich selbst publizieren kann? Das entspricht zwar nicht ganz meinen Vorstellungen, so ein Projekt macht man schliesslich nicht alleine. Aber was nicht ist, kann noch werden.

Ich setzte mich also hin, spann Ideen und kreierte Rubriken, suchte Fotos, Texte und Illustrationen, stieg in mein Archiv und sprach mit Freunden. Und dachte dann: Das könnte funktionieren.

Deshalb habt Ihr nun, geschätzte Leserinnen und Leser, den ersten Newsletter von mutantia.ch auf Eurem Bildschirm. Reportagen, Essays, Interviews, Standpunkte, Kommentare, Beobachtungen oder Foto-Erzählungen: mutantia.ch versteht sich als Plattform für Beiträge, die ausserhalb der Schweiz und Europa stattfinden, oftmals aber in Beziehung zu ihnen stehen. Auch werden Ansichten, Menschen und Gegebenheiten zu Wort kommen, die das europäische Festland direkt betreffen, jedoch im gesellschaftlichen Bewusstsein kaum verankert sind.   

Der Newsletter surft jeweils montags in Eure Emailbox und ist danach auf der Homepage abrufbar. Dort findet Ihr die Grundsätze und Visionen zu mutantia.ch (siehe weiter unten).

Der Bäcker bäckt, der Maurer baut und der Ingenieur berechnet – und alle werden sie entlöhnt. Und der Journalist? Richtig, auch er braucht Geld. Deshalb wird es mutantia.ch nicht gratis geben. Wählen könnt Ihr zwischen einem dreimonatigen Probeabo (Fr. 15.-) einem Jahresabo (Fr. 50.-) und einem AfdA (Fr. 100.-). AfdA gleich Abo für den Andern. Und wem Lateinamerika besonders am Herzen liegt, dem empfehlen wir das AfdS, das Abo für den Spanischsprechenden. Bevor’s Ende Mai definitiv losgeht, gibt’s Ende April Newsletter 2 mit einer Reportage aus Potosí, Bolivien.  

Als Vorgeschmack auf das was Euch bei mutantia.ch erwartet, hier ein erster Text. „Ich auch“ erklärt, wie die #MeToo-Bewegung mit der Ausbeutung der Natur zusammenhängt und warum sie das Potenzial hat, die herrschenden Strukturen aufzubrechen.

 

Gutes Lesen und gutes Leben wünscht

mutantia.ch