Tagebuch 2020, Woche 33: Zensur

Impfungen und Homeoffice im Globalen Norden, dicht gedrängtes Pendeln im Globalen Süden: Vollgestopfter Bus im Morgenverkehr von Tumbaco, einer Vorstadt von Quito, Januar 2021. – BILD: mutantia.ch

* * *

20. Dezember – Zensur

 

Damit unsere Kinder und Enkel nicht das Gefühl haben, dass es damals im Dezember 2020 während der Einführung der Anti-Covid-19-Impfung keine offenen Fragen gegeben habe, seien sie an dieser Stelle festgehalten. Vielleicht die dringendste gleich vorweg: Wie war es möglich, dass innerhalb derart kurzer Zeit (weniger als ein Jahr) ein Impfstoff entwickelt und zugelassen wurde, obwohl die entsprechenden Zulassungsverfahren doch sonst Jahre in Anspruch nehmen? Und warum – stellt sich dann die Frage – dauert es sonst immer so lange?

Zwei Monate soll die Anti-Covid-19-Impfung mindestens halten, möglicherweise sogar ein ganzes Jahr. Nur rechtfertigt diese kurze Zeitspanne, Risiken von Impfschäden auf sich zu nehmen, die bei einem derart rasch zugelassenen Impfstoff grösser sein dürften als bei anderen Impfungen? Wie kam es dazu, dass die Behörden bis vor wenigen Wochen davon sprachen, dass in der Schweiz frühestens Mitte 2021 geimpft würde, nun aber schon diese Woche begonnen werden sollte? Wer genau hat diese Entscheidung getroffen und auf Grund welcher Argumente? Warum wird in Zusammenhang mit Covid-19 kaum über Alternativmedizin berichtet, sondern nur über die Möglichkeiten, die die Pharmaindustrie bereithält? Weshalb ist über Monate hinweg in Netzwerken wie Youtube oder Facebook Zensur betrieben worden, wenn es um kritische Stimmen in Zusammenhang mit Covid-19 oder politischen Entscheidungen ging?

Und in Bezug auf die Schweiz und ihre Regierung: Wie sehr steht der Bundesrat unter dem Einfluss der Pharmaindustrie? Wie gross ist der über Jahrzehnte ausgeübte Druck der Pharmalobby auf die EntscheidungsträgerInnen in Bern? Und wie kam es dazu, dass der Chefredaktor einer der auflagenstärksten Zeitungen des Landes davon schreibt, dass, wer sich nicht impfe, unsolidarisch sei und sich nicht beklagen dürfe, wenn sie oder er benachteiligt würden?

Da viele dieser Fragen nicht oder nur teilweise beantwortet sind, und die Entscheidung, möglichst schnell mit den Impfungen zu beginnen im Panikmodus einer überforderten Gesellschaft mit zwei Millionen sogenannten RisikopatientInnen getroffen wurde, braucht man sich nicht zu wundern, wenn Verschwörungstheorien ihre Blütezeit erleben. Ohne Transparenz und Zugang zu Informationen wie diesen wird sich ein Teil der Bevölkerung weiter radikalisieren.

* * *