Mitteilung vom 4. Oktober 2021

Money, Markus, Management: Post-Pandemic-Planet geht in die nächste Runde

 

Liebe Lesende, liebe Belesene, liebe Genesene

Lange war nicht klar, ob sich der Post-Pandemic-Planet (PPP) bei mutantia.ch weiterdrehen würde. Denn die am Briefverkehr beteiligten Katharina Hohenstein, Claudio Zemp, Markus Föhn, Sarah Zgraggen und Romano Paganini waren nach der letzten Publikation Mitte Juni erst einmal froh, eine Pause einlegen zu können. Alle sind sich jedoch einig, sowohl Geimpfte als auch Nicht-Geimpfte: Der Versuch einzelner Kräfte aus Politik, Wirtschaft und Medien, die Gesellschaft weiter zu spalten, und einen „Inneren Feind“ zu kreieren – in diesem Falle die Nicht-Geimpften – hilft nicht weiter, um die Probleme unserer Zeit anzugehen. Denn diese verlangen nach Zusammenhalt und nicht nach weiterer Fraktionierung und Individualisierung.

Auch deshalb machen wir weiter. Schliesslich gibt es nebst der Pandemie noch andere Themen, die uns bewegen und in den nächsten Jahren und Jahrzehnten begleiten. Genannt seien Klima, Artensterben, (land-)wirtschaftlicher Umbruch, Migration, Digitalisierung oder Rohstoffausbeutung. Die Pandemie mag uns als Warnung dienen, um unsere durch Konsum geprägte Lebensweise zu hinterfragen. Aber sie sollte uns als BewohnerInnen dieses Planeten nicht noch zusätzlich auseinander treiben.

Diese Meinung ist auch Markus, der sich auf Grund seines Berufes beim öffentlich-rechtlichen Radio SRF seit anderthalb Jahren täglich und fast ununterbrochen mit der Thematik auseinandersetzen muss. Er vertrat während unseres Briefverkehrs im Frühjahr stets eine pragmatische Haltung, darauf bedacht, den schmalen Grat zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Argumenten der KritikerInnen nicht hinabzustürzen. Er hat aber auf seiner Wanderung durch den Waadtländer Jura im August festgestellt, dass ihm die Abwesenheit vom Mediengedöse und damit auch von Covid-19 sehr gut getan hat. Er habe den Kopf endlich wiedermal frei gehabt für andere Themen. Deshalb nimmt Markus ab heute den Hut und verlässt unsere Runde – allerdings nicht, ohne sich mit einem Schreiben von uns allen zu verabschieden. In „Pandemisch angeschlagen“ nimmt er auch Bezug auf die Anfeindungen gegenüber seines Arbeitgebers und bringt seinen Sorgen Ausdruck, wie verbissen die Debatte inzwischen geführt werde.

Erwähnt sei an dieser Stelle auch der Abgang von unserer Korrektur-Leserin Sarah Zgraggen, die sich ebenfalls anderen Dingen widmen möchte*. Danke euch beiden für euren Einsatz und eure Ideen. Wir werden sie weiterspinnen!

Eine dieser Ideen ist es, unsere Runde zu öffnen und Gastautorinnen und Gastautoren einzuladen – und zwar eben auch zu jenen Themen, die nicht direkt mit Covid-19 zu tun haben, aber sehr wohl mit dem Planeten und dessen Zukunft. Angepeilt haben wir unter anderem SchriftstellerInnen, ÄrztInnen, JournalistInnen, BiologInnen, InsektenforscherInnen, KünstlerInnen sowie FilmemacherInnen und UmweltaktivistInnen. Sie werden uns ab heute und bis zum Montag, den 20. Dezember einmal wöchentlich mit einer Kritik, einer Analyse, einem Essay oder einem Brief bedienen. Auch Katharina, Claudio und Romano werden weiterschreiben, allerdings nicht mehr so häufig wie noch im Frühling.

Der Post-Pandemic-Planet soll auf jeden Fall weitergedacht werden. Denn so verflixt die Lage manchmal scheinen mag: Sie ermöglicht auch Raum für andere Lebensentwürfe.

Unsere GastautorInnen – übrigens genauso wie sämtliche MitarbeiterInnen von mutantia.ch – verrichten ihre Arbeit praktisch unentgeltlich. Das ist zwar lobenswert, aber auch gefährlich nahe an der Selbstausbeutung. Deshalb der Appell an unsere LeserInnen: Bitte nutzt die Möglichkeit, unser Tun finanziell zu unterstützen. Das müssen nicht hundert Franken oder Euro sein. Schon eine Zwanzigernote hilft uns, zumindest teilweise Spesen wie Licht und Internet decken zu können. Ausserdem bedeutet diese Form der Unterstützung auch immer eine Wertschätzung für unser Schaffen. Hier nochmals der Link zu unseren Bankkoordinaten: https://mutantia.ch/unterstuetzung/

Das ist alles für den Moment. Wir freuen uns, dass sich der PPP weiterdreht und hoffen, bei Euch LeserInnen die eine oder andere Inspiration auszulösen. Das Leben geht nämlich weiter. Ob mit Covid-19 oder ohne. Ob mit Impfung oder ohne. Ob mit einer Meinung zum aktuellen Geschehen oder ohne.

 

Saludos und guten Start in den Herbst

Team mutantia.ch

 

*Wer uns beim Korrigieren der nächsten elf Texte unterstützen möchte, melde sich bitte schriftlich: redaktion.mutantia@gmail.com